Die Landmaschinen-Kabine der Zukunft als Baukastensystem

Auf Basis einer Multifunktionskabine für Selbstfahrer wie Erntemaschinen und Feldspritzen zeigt das CAB Concept Cluster auf der Agritechnica, was heute und in Zukunft möglich ist. „Dabei verfolgen die Cluster-Partner zum einen das Ziel, Innovationen zu präsentieren, die künftige Anforderungen und Erwartungen des Marktes reflektieren und hierbei hohen Kundennutzen generieren,“ so Mathias Berger, Sales Director Agriculture bei Robert Bosch GmbH. „Zum anderen können Anwender für ihr Projekt genau die Elemente auswählen, die zu ihrer Situation passen.“

serial-tested modularity: Von Stahl bis Licht
Kernpunkt vieler Kabinenprojekte ist die Reduktion von Zeitaufwand und Kosten, die in der Entwicklung entstehen. Daher versteht sich die Smart CAB als hochinnovativer Baukasten, dessen Module sich völlig flexibel kombinieren lassen. Dank der durchgängigen serial-tested modularity entfallen komplette Neuentwicklungen, ganz gleich, ob es um das Matrix-Licht, das Operatorsystem- oder um die Stahlstruktur geht. Um sämtliche neuen Funktionen bei beschränktem Platzbedarf zu realisieren, setzt die Smart CAB konsequent auf ein hohes Level an Systemintegration. Das Kabinendach beispielsweise vereint Klimatisierung, sämtliche elektronischen Komponenten sowie die Birdview-Kameras. Ein weiterer Aspekt, der auf das Konto Modularität einzahlt, ist das integrative, adaptierbare Gestaltungskonzept. Das Erscheinungsbild kann etwa durch Lichtakzente mittels Styling Lights jederzeit an individuelle Kundenwünsche angepasst werden.

x2x-usability: Von Vernetzung bis User Interface
Ein weiteres, zentrales Thema in der Landtechnikbranche ist Zukunftssicherheit mit Blick auf die Einbindung neuer Komponenten. Die Smart CAB bietet dank eines leistungsstarken Body-Computers inklusive CAN-, LIN-, analoger sowie digitaler Schnittstellen eine flexibel erweiterbare x2x-usability. Auf der Agritechnica werden exemplarisch verschiedene verteilte und vernetzte Funktionen zu sehen sein, so auch die Einbindung eines Smartphones sowie Anwendungsfälle in Kombination mit einer Drohne. Um dem Fahrer in diesem komplexen Umfeld die Kommunikation mit seiner Maschine und anderen Komponenten zu erleichtern, spielt das User Interface eine wesentliche Rolle.
Das übersichtliche HMI-System der Smart Cab umfasst neben der rechten Multifunktionsarmlehne mit ihren Bedienelementen und der linken Multifunktionsarmlehne mit integriertem Miniwheel zwei Touch-Displays, auf denen alle Schlüsselparameter zusammengefasst werden. Das Operator System ermöglicht damit ein sicheres Navigieren in jeder Arbeitssituation.

smart farming ready: Von Funktionserweiterung bis Data-Sharing
Bei Anwendungen im Bereich smart farming steht die Rentabilität im Fokus. Dabei ist die Smart CAB auf verschiedene Anwendungen vorbereitet: Über einen Feature Store können OEMs und Fahrzeugnutzer eigene Smart Farming-Funktionen einstellen, die direkt in die Maschine geladen werden. Dies kann zu einem erheblichen Mehrwert bestehender Systeme führen oder in Kombination mit einem neuen Anbaugerät die Funktionalität erheblich erweitern. Auf der Agritechnica wird in Sachen Datasharing gezeigt, wie Landwirte Fahrzeugeinstellungen, die auf bestimmte Boden-/Feld- und/oder Umweltbedingungen sowie verschiedene Anbaugeräte ausgelegt sind, hochladen und gegen Provision anderen Landwirten zur Verfügung stellen können. Um die Produktivität zu erhöhen und Fehlerquellen zu reduzieren, sind smarte Bedienelemente verbaut, mit denen sich sämtliche verfügbaren Funktionen leicht handhaben lassen.

Selbstverständlich mit an Bord: die Sicherheit
Das Sicherheitskonzept der Smart CAB arbeitet ebenfalls mit modernsten Technologien. Zur Reduktion von Blendeffekten mit Blick auf andere Fahrzeuge und den Fahrer selbst sind eine Objekterkennung, smarte Matrix Arbeitsscheinwerfer sowie Lichtreferenzsensoren im Einsatz. Um die Line of Sight zu 100 Prozent zu beleuchten, verfolgt die im Dachhimmel integrierte Eyetracking-Kamera von HELLA die Blickrichtung des Fahrers und dimmt den Rest des Arbeitsbereiches automatisch ab. Lichtelemente in der Kabine können zur Kollisionswarnung genutzt werden. Für perfekte Sichtverhältnisse bei jedem Wetter sorgt eine in das Verbund-Sicherheitsglas (VSG) integrierte Verdunkelungsfolie, somit können Frontscheiben auf die Stärke der Sonneneinstrahlung reagieren und sich leicht abdimmen.
Hinzu kommen eine funktional sichere Neigungssensorik zur aktiven Steuerung von Auslegern, Anbaugeräten und der kompletten Maschine sowie eine umfassende Umfeld Visualisierung durch ein Spiegelersatzsystem, Ultraschall-Sensorik und ein SurroundView-System. Außerdem können Projektionen zur Umfeld-Kommunikation auf den Boden projiziert werden, um andere Fahrzeuge oder Passanten optisch aufmerksam zu machen oder um Arbeitsbereiche abzugrenzen.

Den Fahrer im Blick: Komfort und Ergonomie
Das große Thema Fahrkomfort adressiert unter anderem das Operator-System, das ein Rundum-Sorglos-Paket an Bedienergonomie bietet. Sämtliche Komfort-Features am klimatisierten Fahrersitz sind elektronisch einstellbar und lassen sich per Memory-Funktion speichern. Der neu entwickelte Joystick überzeugt durch eine horizontale Handposition und ergonomisch positionierte Bedientastaturen. Weitere Highlights in puncto Komfort sind die adaptive Kabinenfederung, die Ganzkörperschwingungsbelastungen reduziert, eine Abtankkamera samt Display zur einfachen Überprüfung des Füllstandes sowie eine hochmoderne Klimatisierung. Sie bietet ein leistungsstarkes Gebläse zur Belüftung, eine Feinjustierung der Heizleistung, eine Temperatursensorik zur automatischen Klimaregelung sowie eine Mehrzonenklimatisierung. Dank hoher Effizienz der verbauten Komponenten werden die Wartungszyklen der Klimaanlage minimiert, Kraftstoffverbrauch sowie schädliche Emissionen werden reduziert.

Die Smart CAB ist auf der Agritechnica vom 12. bis 18. November in Hannover in Halle 17/Stand D53 zu sehen.

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